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Kurzfilm mit Interview: Verdammt harter Tag

15. Dezember 2014

Wie ihr wisst, haben wir immer viel übrig für gute Kurzfilme aus Deutschland, die dazu beitragen, dass sich der deutsche Film (der sich in den letzten Jahren nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat) wieder sehen lassen kann. Vor einigen Tagen erhielt ich einen Tipp zu einem deutschen Kurzfilm, bzw. einem Piloten zu einer Webserie, der uns den Beweis liefert, dass wir auf dem richtigen Weg sind. „Verdammt harter Tag“ heißt das gute Stück und bevor wir versuchen die Handlung zusammenzufassen, macht euch lieber selbst ein Bild:

VERDAMMT HARTER TAG - Der Pilot (2014) - GLOZZA MOVIE (engl subs)

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Zuerst einmal vielen Dank an Robert Baum für den Tipp! Wir sind wirklich beeindruckt von dem Projekt und müssen dennoch zugeben nicht alles verstanden zu haben. Zum Glück erklärte sich Robert bereit, uns ein wenig über den Film und dessen Entstehungsgeschichte zu erzählen.

 

Wie hat das alles begonnen?

Mein Schauspielkollege Tim Hesselbach und ich waren zusammen auf der Schauspielschule Charlottenburg. Im Fach „Camera Acting“ sollten wir uns ein Filmthema ausdenken, den Text dazu schreiben und sollten das Teil anschließend filmen lassen. Nachdem unsere ca. 180 Millionen Dollar/EUR teure Version eines Films von der Schule abgeschmettert wurde, entschieden wir uns für das Konzept „keep it simple“.
Entstanden ist etwas ähnliches, nur eben nicht von der Qualität, die wir uns vorgestellt hatten. Nachdem ich mit Tim noch Theater spielte, kam uns die Idee „Mensch, lass uns davon mal einen zweiten Teil drehen: „Verdammt harter Tag 2“. Wie durch einen Zufall traf ich einen meiner früheren Dozenten der Schule, Kai Schubert – später der Regisseur von VHT, (Verdammt Harter Tag) – in einer Bar, erzählte ihm von Teil 2 und er war sofort mit im Boot.

Das war im Mai 2012. Wir haben angefangen zu schreiben, überlegten uns „verrückten Shit“ und so kam irgendwie eins zum anderen. Wir haben gemerkt, dass wir das unmöglich in einer einzigen Folge machen können. Woche für Woche kam immer neues dazu, also entschieden wir uns, insgesamt 4 Folgen zu machen.

 

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Aber für so ein professionelles Projekt benötigt man doch sicher eine Menge Leute und eine große Crew?

Unser Team war eigentlich immer recht klein. Wir haben uns auf das Nötigste beschränkt, je nachdem, wer gerade Zeit hatte. Am Ende wuselten dann meistens immer so um die 6-8 Leute am Set rum – war also recht überschaubar das Ganze. Die Setstimmung war somit das Beste am ganzen Dreh, jeder trug sein Stückwerk dazu bei. Neben viel Quatsch hatten wir alle viel Spaß. Mir war es immer wichtig, dass die richtigen Leute am Set dabei waren, dass das Team gut zusammen passt, denn: Haste gute Stimmung – haste guten Film, wa?! Ob das jetzt so funktioniert hat? Müsst ihr entscheiden ,-)

Richard Brzozowski als Kameramann dabei zu haben, war jedenfalls richtig groß, eine weiterer großer Stützpfeiler im Team…genialer Typ und Kumpel (auch mal bei ‘nem Dreh getroffen), ist Autor, Kameramann und Regisseur – hat in Köln studiert – und ist wirklich ein verdammt guter Kameramann und passte perfekt ins Team. War unser Erfahrenster sozusagen und ist zu 90% für die großen Bilder verantwortlich…

Nach einer gefühlten Ewigkeit ist das Projekt dann endlich fertig geworden. Da ich alles aus eigener Tasche gezahlt habe und es für eine Bezahlung der Leute leider nicht mehr gereicht hat, musste man dann leider hier und da warten. Warten darauf, dass beim Cutter mal kein Job anfällt, dass alle an einem Tag können um zu drehen, dass beim Komponist gerade kein Werbespot vertont werden muss, und so weiter.

Wo wir gerade vom Komponisten sprechen, das ist auch ein super Typ. Habe mit ihm in mehreren Bands gespielt (Jazz-Krams), er hat später in L.A. Saxophon studiert und dann mal eben bei Hans Zimmer ein Praktikum gemacht.

Was soll ich noch erzählen? Mit dem Team hatten wir wirklich in jeder Hinsicht viel Glück, aber wenn ich jetzt hier jeden aufzähle, braucht ihr ewig zum Lesen – ob es nun der Cutter Patrick war oder der Grader, ebenfalls Patrick, der Typ mit der Filmklappe, Ringo Mazingo oder andere Leute waren – es waren Freunde, Profis, Amateure, krasse und verrückte Typen dabei, ne super Mischung.

 

Und die spannenden Locations? Der Urwald?

Das Beste am Dreh waren mitunter die coolen Locations…Drehen im Tropical Islands (Urwald), im Bunker, im Windkanal, im Cafe oder auch im Keller der Bio Company gehörte mit zu den Highlights der ganzen Drehzeit. Und das alles trotz „Low bis No Budget“…Da muss man natürlich in erster Hinsicht ganz großen Dank an die Verantwortlichen aussprechen, ohne die wir vor Ort niemals hätten drehen dürfen. Alle waren sehr zuvorkommend und immer bereit, alles Erdenkliche für uns möglich zu machen. Das war stark.

 

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ABER NUN warum das Ganze?

Ich bin nicht unbedingt der größte Freund deutscher Produktionen (es gibt natürlich hervorragende Ausnahmen wie z.B. „Im Angesicht des Verbrechens“), aber im großen Ganzen ist es schon eher schwierig, was einem hier und da so geboten wird. Ich wollte schon immer etwas alleine auf die Beine stellen, unabhängig, und naja, dies war meine Chance. Ich habe das Geld von einer Werbung, die ich gedreht hatte, genommen und alles dort hineininvestiert. Das Gute, wenn man Produzent ist, man kann sich ganz easy selbst besetzen und überhaupt ziemlich viel bestimmen. Das ist natürlich ganz geil, ne?! 🙂 Aber darum ging es mir eher weniger, viel mehr darum, etwas zu erschaffen, was mir und den Leuten viel Spaß macht und den Zuschauern hoffentlich auch…ein Projekt mit dem man schlicht und ergreifend unabhängig ist und seine Ziele verwirklichen kann. Hat zwar nicht immer so geklappt, wie man das so wollte, aber ich habe mir schon einen kleinen Traum damit erfüllt. Mal sehen, ob daraus noch mal ein großer Traum wird ,-)

Über kurz oder lang haben wir in den letzten 2 1/2 Jahren 4 Folgen produziert, das, was ihr jetzt gesehen habt, war die dritte. Durch widrige Umstände, technische Probleme und z.T. nicht überzeugendem Material hat uns das Ergebnis der ersten beiden Folgen nicht so zugesagt, also haben wir das schlicht und ergreifend in die Tonne gekloppt
und uns auf die dritte gestürzt. Daher wird man so direkt in die Handlung geworfen. Wenn man so will: „Zwei Gangster bekommen es nicht gebacken“ ist so das Hauptthema – wenn man so möchte

 

Das erklärt einiges, aber was genau ist denn nun die Story?

Also die beiden Gangster werden dieses Mal von einem Doku-Kamerateam begleitet, weil Logan – unser Boss – nicht versteht, warum wir‘s nie hinbekommen. (Deswegen die Mockumentary anfangs.) Dann geht der Alarm an, wir fliehen, die Kamera „switched“ in die Film-im-Film-Kamera. Später – so war es geplant – verlieren wir das Doku-Team (daher keine Interviews mehr).

Wir müssen nach diesem „verkacktem“ Job wieder ins Versteck, dass sich durch einen gelben Bären kennzeichnet (wenn ihr genau darauf achtet, wird dieser Bär aber gerade vom blauen Unimog transportiert, der diesen nicht abgeliefert hat und der mich fast auf der Straße überfährt).

Im Fichtebunker suchen wir also nach dem Versteck, dann auf einmal der komische Weihnachtsmann und auf einmal hinter jeder Tür eine andere Welt. Das mit den Türen wollten wir eigentlich noch genauer darstellen, hat aber aus verschiedenen Gründen nicht so gut geklappt. Am Ende geht es dann in Logans mobiles Büro, welches sich immer verändert bzw. wandert. Hier gibt es ein neues Jobangebot – es geht also weiter…

Jaja, ich muss schon sagen, dass das Teil saumäßig Spaß gemacht hat. Wir haben das grobe Konzept für die nächste „Season“ soweit auch schon fertig, aber irgendwie scheint es schon wieder sehr aufwendig zu werden, verdammt 😉 , und deshalb müssen wir dieses Mal auf Sponsorensuche gehen. Ziel ist es, eine fortlaufende Serie mit den zwei „Gangstern“ zu entwickeln und dabei mit vielen Feature-Gastauftritten zu arbeiten…wir werden sehen, was das so bringt und wie es den Leuten da draußen gefällt. Euch scheint es ja schon mal gefallen zu haben, „find ick jut“ 🙂 Drehen dafür wollen wir wieder im Sommer…

 

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Vielen Dank für die Infos. Wir sind auf jeden Fall gespannt auf weitere Folgen in der Qualität und freuen und schon auf ein Weiterführen der Serie!

Vielen Dank für das Interview, Leute…keep up the good work, sacht man ja so, ne?



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