Takeaway Scenes

2. Juli 2016

Eine Reihe von Kurzfilmen macht im Internet derzeit die Runde. Das Projekt trägt den Titel „Takeaway Scenes“ und besteht aus zurzeit sieben Kurzfilmen, die alle ohne Schnitt gedreht sind und alle bestimmten Regeln folgen, darunter, dass die Filme anonym produziert werden und die Filme nicht beleuchtet werden. Unter den unbekannten Machern finden sich ein paar Genies, die das Filmhandwerk verstanden haben:

Die Regeln:

I. 2-5 Darsteller, keine Ausnahmen.
II. Die Drehbücher müssen Adaptionen von Bühnenstücken sein oder selbst geschrieben.
III. Die Szene muss in einem zusammenhängenden Take gedreht werden. Keine Schnitte. Kein Schummeln.
IV. Die Kamera unterstützt die Spielenden. Sie sollte sich nicht darüber stellen.
V. Filmscheinwefer sind verboten. Erlaubt ist nur natürliches Licht oder Lampen aus der Szene (Lagerfeuer, Autoscheinwerfer usw).
VI. Die Darsteller müssen ihre eigenen Charakter-Hintergrundstories schreiben.
VII. Nach dem Dreh muss der favourisierte Take binnen 24h ausgewählt werden – wenn es geht mit den Darstellern zusammen.
VIII. Kein eigener Soundtrack
IX. Niemand, der involviert war wird genannt. Die Teilnehmenden werden niemals öffentlich kundgeben, dass sie an der Szene teilgenommen haben oder über ein anderes Projekt der „Takeaway Scenes“ sprechen.
X. Die Szenen werden nur in den offiziellen Takeaway-Szenes-Kanälen veröffentlicht und haben eine Nummer und einen Titel.

 

001 Bouqet

Ein junges Pärchen hat ein kleines Misscerständnis. Nicht der stärkste Film des Projekts, aber hier kann man schon gut den Stil erfahren – wobei dieser auch von Film zu Film unterschiedlich ist.

 

002 Saints

Storylastiger als Teil eins und mit ein paar sehr ungewöhnlichen Kameraperspektiven. „Saints“ erfordert viel Aufmerksamkeit und ist aber im großen und ganzen sehr gelungen.

 

003 Vassanova

Dank Steadycam und viel Bewegung einer der dynamischsten und actionreichsten Filme des Projekts. Gerade die Ausleuchtung hat mir gefallen.

 

004 Motherfucker

Der Film ist zwar nicht schlecht und gerade die Bilder sind sehr cineastisch, aber mir war der Film doch ein stückchen zu lang. Für mich persönlich waren erst die hierauf folgenden Filme absolute Knaller.

 

005 Jumpers

Whow! Haltet Euch fest Leute! Der Film hier hat mich absolut umgehauen und das bevor ich dieses Projekt überhaupt kannte. Über den Dächern der Stadt während eines Feuerwerks (!) geschieht ein Drama, das grandios gespielt und umgesetzt ist. Die Kamera bewegt sich nicht vom Fleck, nur die Darsteller kommen näher und gehen weiter weg und erzeugen so immer wieder verschiedene Blickwinkel. Außerdem wurde der Film ohne Licht, sondern nur durch das Strahlen einer nächtlichen Stadt gedreht. DAS ist irre.

 

006 Teapot

Hier wird das Haus zu einem Charakter des Filmes. Toll, wie sich die Szene langsam entrollt und man stets zwischen den beiden Protagonistinnen hin und her springt. Auch sehr stark gespielt.

 

007 Blessing

Licht, Kamera, Darsteller, Geschichte – hier passt einfach alles. Das Tolle: Man bemerkt nicht einmal, dass in diesem Film nicht geschnitten wird, da die Kamera stets neue Blickwinkel und Perspektiven zu finden scheint. Der Alblauf der sehr komplexen Szenen klappt reibungslos und alles in allem ein starker Abschluss dieser Reihe. Hoffentlich kommt da noch mehr!

 

 

Ein großer Applaus für die anonymen Macher dieser tollen Kurzfilme!!



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